stimmen zum buch.

„Das ist knallhart, das ist provokant, das tut bisweilen richtig weh. Aber es ist gut. Richtig gut sogar! Für mich eines der besten Bücher über die Sehnsucht junger Menschen, ganz einfach ein bischen ‘normal’ zu sein, nur um letztendlich zu merken, daß das Leben weitaus mehr bereithält. So mutiert der Landeplatz zum Startplatz der Engel! Unbedingt empfehlenswert!“

Jürgen Hees, Buchhändler
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„Ein Buch, das ich super gerne empfehle. Dem Autor ist es perfekt gelungen, sich in Mirco und Fabian einzufühlen und so erfährt der Leser wahnsinnig viel über Sehnsüchte, Zweifel, Ängste und Träume zweier Außenseiter, die einfach nur dazu gehören und nicht auffallen wollen.“

Carmen Grieger, Interessenverband Tic & Tourette-Syndrom e.V.
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(…) Die Annäherung der Jungs wird für beide zu einer Zeit der Veränderung, der gegenseitigen Toleranz und des Erwachsenwerdens. – Zugegeben, ein wenig einlesen muss man sich schon in die kruden Gedankengänge, die Reifenberg seine beiden Protagonisten frei von der Leber weg erzählen lässt. Und so ganz jugendfrei ist das auch nicht, dafür aber wunderbar realistisch und für viele Jugendliche sicher auch überraschend. Hier werden Vorurteile demontiert, hier bekommen der behinderte und der soziale Außenseiter ein menschliches Gesicht, hier schreibt einer gegen gesellschaftliche Intoleranz und vorgegebene Denkschablonen an. So entstand ein wunderbarer Adolszenzroman, dem man viele jugendliche und erwachsene Leser wünscht.

Borromäus-Verein e.V.

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“Landeplatz der Engel” ist nicht immer ein ganz einfach zu lesendes, aber ein tolles Buch (…) Frank M. Reifenberg hat eine Geschichte mit der richtigen Mischung aus Tempo, Spannung und Einfühlsamkeit geschrieben. Und besonders zugute zu halten ist dem Autor, dass das Thema Tourette-Syndrom (…) nie auch nur einen Moment gefühlsduselig behandelt wird. Im Gegenteil: Am Ende fragt man sich ein wenig wie Mirco, ob wir nicht alle ein wenig so verrückt sind wie Fabian, bloß dass es dafür keinen Namen gibt.

Ulf Cronenberg, www.jugendbuchtipps.de
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„(…) Frank Maria Reifenberg merkt man an, dass der Kölner bisher Drehbücher geschrieben hat. Das Buch rauscht vorbei wie ein schrillbuntes Musikvideo, das nur wenige Szenen scharf stellt. Bedrückend und fesselnd zugleich.“

Märkische Allgemeine
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„Das Buch ist spannend geschrieben und überzeugt in der  Beschreibung der Freundschaft der Jungen, die sehr plausibel und sensibel dargestellt wird. Auch für Jungs sehr empfohlen!“

Claudia im Blog der Jugendbibliothek Solingen „Lesen, Gucken, Hören“
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„Das Buch ist super. Es ist witzig, rasant und spannend. Die Idee über zwei Jungs, die ein Abenteuer auf der Straße erleben, zu schreiben, finde ich auch gut. Ich würde das Buch ab 13 Jahren empfehlen und vergebe 5 Sterne.“

Christopher Koßmann (13 Jahre) – Kinder-Redaktion Buecherkinder.de
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„(…) Bei Fabian, dem Jungen mit Tourette-Syndrom, werden die motorischen Tics eindrücklich und fachlich korrekt geschildert. Auch seine TS-bedingten sozialen Probleme werden deutlich. (…) Insgesamt wird das Tourette-Syndrom glücklicherweise ohne zu große Erklärungsversuche, sondern sehr pragmatisch und wirklichkeitsnah beschreiben. (…)“

Prof. Dr. A. Rothenberger, Kinder- und Jugendpsychiatrie der Uni Göttingen
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„Die provokante Geschichte des Kölner Autors ist nichts für schwache Nerven!“

Michael Bischoff, BILD-Zeitung

(…) Der Kölner Drehbuchautor hat ein Jugendbuch über Tourette geschrieben, über Gewinner und Verlierer, das sich nicht nur an Jugendliche richtet (…)  Es ist eine Geschichte über Freundschaft und über eine stigmatisierte Krankheit – erzählt aus wechselnden Perspektiven (…) Reifenberg, 46, erst Buchhändler und dann zum Autor weitergeschult, erzählt seine Geschichte flüssig wie einen Film, manchmal gossenhaft, aber immer lebensnah!  Sollte man gelesen haben, ist eine Empfehlung wert. (…)

Lauter Lesenswertes – Der Leseblog!

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„Landeplatz der Engel ist ein ungewöhnlicher Roman. Obwohl er für Jugendliche geschrieben wurde, kommt er ohne eine durchgehende Geschichte aus, ohne ein großes Ziel und ohne einen dramatischen Showdown. Trotzdem ist die Geschichte von Fabian und Mirco extrem spannend, ja, man ist schließlich enttäuscht, dass der Roman zu Ende ist. Denn eines gelingt dem Autoren neben der hohen Spannung vorzüglich: Die beiden so sperrigen und fremden Jungen wachsen dem Leser ans Herz. (…) Die Sprache, die Reifenberg benutzt, ist so unerhört, wie man es für ein Jugendbuch nur sagen kann, fast experimentell, und doch deutlich und einfach. (…) Dabei muss sich der Leser mit Fabians Denkzwängen und seiner spröden Art, seine Behinderung zu kommentieren, anfreunden. Mehr aber noch muss er Mircos pubertären Jargon akzeptieren, der gewalttätig, pornografisch, zynisch und – in seltenen Momenten – sehnsuchtsvoll ist. Diese Sprache, ein wenig auch der Inhalt des Buches, hat mich an Rushdies Mitternachtskinder und die Satanischen Verse erinnert. Mir wäre im Traum nicht eingefallen, dass dies ein gutes Jugendbuch sein könnte, hätte ich den Inhalt vorher gekannt. Aber es ist ein hervorragendes Jugendbuch und der Autor hat ein ehrgeiziges Vorhaben grandios umgesetzt.“

Frederik Weitz, www.media-mania.de
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„Fabian ist der Ich-Erzähler der Geschichte, einen zweiten Blickwinkel hat der Leser durch die eingefügten meist kurzen und nicht immer chronologischen Erzählungen von Mirco. So bekommt man einen genauen Einblick in die Gedankenwelt des oft “sprachlosen” Fabian, sowie in die von Mirco, der mit Sätzen wie “Scheiß was drauf” sein Herz eher auf der Zunge trägt. Es sind nur ungefähr 48 Stunden die man am Leben der Beiden teilnimmt und sie auf ihrer Suche begleitet. Die Geschichte ist voller überraschender Wendungen unsentimental und ohne Pathos geschrieben. Leicht atemlos bleibt man nach dieser rasanten Erzählung zurück und zwar in der Hoffnung und in dem Glauben auf mehr Toleranz in der Welt. Eine Empfehlung nicht nur für die Jugend.“

Heike Huslage-Koch, www.lesekreis.org
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24 Antworten to “stimmen zum buch.”

  1. Jürgen Hees Says:

    Wie schreibt man einen Roman mit einem Helden, der an Tourette leidet?
    Genau so wie Der Landeplatz der Engel!
    Das ist knallhart, das ist provokant, das tut bisweilen richtig weh…. aber es ist gut. Richtig gut sogar! Für mich eines der besten Bücher über die Sehnsucht junger Menschen, ganz einfach ein bischen ’normal‘ zu sein, nur um letztendlich zu merken, daß das Leben weitaus mehr bereithält. So mutiert der Landeplatz zum Startplatz der Engel! Unbedingt empfehlenswert!

  2. sunny Says:

    Die geballte Wucht der Vulgärsprache überlagert die Hintergrundproblematik und „reduziert“ das Tourette-Syndrom auf ein rein soziales Problem. Viele Betroffene und Angehörige dürften sich durch diese Provokation unangenehm berührt fühlen – vorallem diejenigen, die nicht von der Koprolalie betroffen sind.

    Eine Gesellschaft, in der Vulgärsprache in weiten Teilen verbreitet ist, wird sich amüsieren, aber sich nicht für Menschen mit Handicap interessieren. Wirkliche Hilfe tritt somit mehr denn je in den Hintergrund.

    Schade! Die flüssige Schreibe hat mir sehr gut gefallen!

  3. landeplatzderengel Says:

    Hey Sunny, danke für deinen Kommentar. Klar, in den Medien werden Menschen mit Tourette oft nur sehr einseitig dargestellt, mit supervielen, superstarken motorischen Tics, Koprolalie usw. (für die, die sich noch nicht so auskennen: Artikel „Tourette“ lesen!) Bei der Beschreibung von Fabian verwende ich das jedoch gerade nicht. Die deftiger Sprache hat eigentlich Mirco. „Scheiß was drauf“ als ersten Satz reißt ja in Zeiten von Büchern wie „Feuchtgebiete“ (Charlotte Roche) eigentlich niemand mehr vom Hocker und es wird dann ja sehr schnell deutlich, welche Bedeutung ein solcher Satz für Fabian hat, was er damit macht. Das ist ja schon sehr differenziert. Koprolalisches kommt bei ihm ja gar nicht vor, sondern nur die als Zwang beschriebene Weise im Umgang mit Worten, Listen usw. Ich setze mal die ersten zwei Seiten zu den Leseproben, dann wird für die (noch)-Nichtleser des Buches deutlich, über was wir reden.

  4. sunny Says:

    Das „Wichtigwort“ ist es, welches sich umso mehr in verknüpfte Hirnstrukturen „einbrennt“, je mehr konservativ gepflegtes Familien- und Verhaltensverständnis in erwarteter Erwartungshaltung sich selbst gegenüber Priorität hat. Tourette/ADHS-Betroffene sind sehr assoziativ unterwegs, da nehmen Verknüpfungen im Gehirn schon mal ganz gerne Abkürzungen. (siehe auch Prof. Manfred Spitzer, Ulm) Betroffene sind nicht weniger, aber auch nicht mehr „Engel“ als andere. Die zitierte „Wirklichkeitsnähe“ des Herrn Professors im o.g. Kommentar kann ich ganz und gar nicht nachvollziehen, weil diese Realität eine andere zu sein scheint …?!

    Mir liegt es fern, das Buch mit Kritik zu überladen – stellt es doch „Gott sei Dank“ endlich mal wieder eine kontroverse Diskussion im deutschen Sprachraum! Ich gebe die Hoffnung nicht auf, daß Betroffene aufgrund solcher Ereignisse auch tatsächlich mal solche Bücher lesen … und nicht ständig nur Schlagzeilen diskutieren …

  5. cruiser Says:

    hm, sunny, ich kapier nicht ganz, was du sagen wilst mit den kommentaren, frag mich, ob du das buch echt gelesen hast… also, ich hab und finde irgendwie die vulgärsprache nicht dadrin, der typ drückt sich doch total edel aus, wie ich mir so jemand auch vorstelle, der ziemlich was in der birne hat, egal, ob da auch was mit dieser krankheit ist. die sagen krasse sachen, beide. der andere, mirco kann es eben nicht besser und quatscht einfach drauf los. die ganze engelsache ist doch auch anders, keiner sagt, dass der ein engel oder was besseres ist, umgekehrt, der mirco macht ihm doch klar, dass er nicht denken soll, dass er was besseres ist, die engel sind doch so was wie hoffnung, das was besser wird, für fabian, alsoein symbol irgendwie, so hab ich das verstanden, aber vielleicht bin ich ja zu blöd… es geht auch eh um ganz andere sachen in dem buch, finde ich

  6. Anja Says:

    Es ist interessant, wie unterschiedlich doch Schwerpunkte gesetzt werden.

    Ich bin an dieses Buch ganz zufällig geraten.

    Aus irgendeinem Grunde hat mich im Buchladen der Titel und das Aussehen des Buches angesprochen und weil auf dem beiliegenden Flyer diese Internetadresse abgedruckt war, gucke ich jetzt hier mal rein.

    Tourette kannte ich höchstens aus Stern TV. Und wenn ich so darüber nachdenke, sind mir früher sicher schon Betroffene begegnet, aber was mit denen los war, war mir damals gar nicht so richtig klar.

    Ich musste nicht sehr lange an dem Buch lesen. Es hat mich von Anfang an gepackt.
    Mir gefällt dieses Buch sehr sehr gut, aber nicht, weil es um Tourette geht.
    Darum gehts natürlich auch, aber meiner Meinung nach nicht mal in der Hauptsache.

    Hier treffen zwei Welten aufeinander, Gefühle, Sehnsucht nach Liebe, nach Anerkennung.
    Gefühle wie wir sie alle haben, dabei ist es egal, wo man herkommt,
    ob man reiche Eltern hat, oder arme.
    Klar ist Mirco ist ein kleiner Assi und Fabian ist ein schlauer Kopf mit einem Tourette-Handicap.

    Aber letztlich ist das alles so treffend und einfühlsam beschrieben, dass man beide einfach mögen muß.
    Ob Assi-Sprache oder nicht. Es ist nun mal eine Tatsache, dass ganz viele sich eben nicht so gut ausdrücken können.

    Was hat Mircos Assi-Sprache mit Fabians Tourette zu tun? Rein gar nichts. Und wenn ich mal an die Realität denke ist Mircos Sprache nicht mal besonders auffällig.

    Klar gehts auch um soziale Probleme aber hier wird nicht diese Erkrankung darauf reduziert.

    Es ist mindestens genauso schwierig mit einem Typen wie Mirco klar zu kommen, nein wahrscheinlich sogar noch schwerer. Und das im Zusammenhang mit Fabian macht es für den Leser auch leichter, sich mit den Auffälligkeiten von Menschen wie Fabian auseinanderzusetzen und diese als gar nicht so problematisch zu empfinden.

    Diese Buch ruft dazu auf tolerant und verständnisvoll zu sein und das in einer Sprache die jeder versteht.

    Es macht klar, dass das Leben kein Zuckerschlecken ist, aber auch, dass man nicht daran verzweifeln muß. Es macht Hoffnung.

    Das ist mehr als ich von einem Buch erwarte.

    Danke dafür!!

  7. RG Says:

    Holden Caulfield würde ausflippen vor Glück, wenn er diesen Roman lesen könnte. Glaube ich zumindest. Mich hat er zumindest umgehauen. Ganz nah war ich beim Lesen bei den beiden Jungs, hockte in ihren Köpfen und Herzen, und bin dann auf eine bemerkenswerte Reise mit ihnen gegangen.
    Ich stimme Anja und Cruiser zu: Es geht hier nicht in erster Linie um Tourette, es geht um Offenheit, um Toleranz, es geht um Rollen und das wahre Ich.
    Offiziell ist es ja ein Jugendroman – und ich bin mir sicher, er wird in der Zielgruppe ein Hit. Es wäre aber schön, wenn ihn auch viele nicht mehr ganz so Jugendliche (wie ich) lesen würden. Denn das Buch öffnet Augen, Ohren und Köpfe.
    Übrigens könnte ich mir den Landeplatz der Engel auch sehr gut als Hörbuch oder sogar als Hörspiel vorstellen. Gibt es da schon Pläne?

  8. sunny Says:

    Hallo Anja,
    habe Deine Rezension auf amazon.de gelesen. Gefällt mir gut was Du da schreibst: „Das ist kein Roman über Menschen mit Tourette-Syndrom. Einer der Hauptpersonen hat es nur.“

    Na klar geht es um Gefühle, Sehnsucht nach Liebe, nach Anerkennung!

    Ich bin nicht per Zufall auf das Buch gestoßen, ich bin über das Thema Tourette dazu gekommen! Und da ich mich da ein bißchen bis mehr auskenne, erlaube ich mir auch hier ein paar Worte zu verlieren. Es geht nämlich nicht nur darum ein paar Zuckungen oder unmotivierte Wortspielereien wahrzunehmen. Das Klischee „arm oder reich“ zu bedienen ist im Thema auch nicht sehr gefragt, denn Tourette schlägt überall zu – und Geld hilft nicht wirklich, außer man hat es übrig um sich ein paar blöde Diagnosen einzufangen.

    Entschuldigen können sich allerdings auch Tourette-Betroffene, wenn sie sich daneben benehmen und das passiert in der Tat, im Internet besonders! Peinlich, wenn sie ihre Ausrutscher dem Tourette zuschreiben und dabei auf Menschen treffen, die das sehr gut unterscheiden können. Hier gibt es keinen Grund den Adrenalinspiegel zu bemühen.

    Hallo cruiser,
    mit den Engeln ist das so eine Sache. Solange die „Engel“ Gabriel und von der Leyen mit Höchstquote die Flugbereitschaft des Verteidigungsministeriums für sich alleine bemühen, und das für ca. 4500 Euro pro Flugstunde, solange bleibt weniger übrig für die Erforschung des Tourette-Syndroms.

    Wo also bleibt die Hoffnung daß etwas besser wird? Denn nur die Hoffnung kann der Landeplatz für „echte“ Engel sein. Die Tic-Kids von heute sind diejenigen, die demnächst anfragen ob der Landeplatz in Sicht ist, nämlich dann wenn sie selbst über Kinder nachdenken.

  9. Peter Says:

    Hallo Sunny …

    … ich kann ja durchaus nachvollziehen, dass man als direkt Betroffener eine andere Sicht auf die Dinge hat ….

    … aber die Hoffnung damit niederzumachen, in dem Du mehr oder weniger sagst … alles hat sowieso keinen Sinn solange Frau von der Leyen und Herr Gabriel … lieber sinnlos in der Luft rumfliegen als Geld für die Tourette-Forschung lockerzumachen, kann es auch nicht sein ….

    … alles hat seinen Platz auch eine unpolitische, vielleicht sogar triviale Auseinandersetzung mit dem Thema … da muß man nicht bei jeder Gelegenheit den Zeigefinger heben und ABER rufen … zumal die Kommentare hier im Block ja auch zeigen, dass durchaus ein Denkprozess in Gang kommt.

  10. sunny Says:

    Hallo Peter,

    freue mich mit Dir über den entstehenden Denkprozess! Die Namen „von der Leyen“ und „Gabriel“ sind nicht wirklich wichtig, denn sie sind ja nicht unsterblich und werden demnächst bei Wahlen durch andere ersetzt.

    Fakt ist, daß Politik nicht unwichtig ist im Thema, denn sie ist gefragt im Sinne der Bürger zu handeln. Wenn Politik aber nie wirklich gefragt wird, stattdessen nur lamentiert wird und Horror-Szenarien in TV-Schicksalssendungen verbreitet werden, deren Wahrheitsgehalt komprimierte Sequenzen widerspiegeln, so entsteht eine Diskrepanz.

    Ich finde das vorliegende Buch nicht schlecht, im Gegenteil: wenn man sich an die Ausdrucksweisen gewöhnt hat, erkennt man den witzigen flüssigen, interessanten Schreibstil der inhaltlich wirklich was rüberbringt.

    Genau die triviale Auseinandersetzung mit dem Thema zeigt mir deutlich auf, woher Einflüsse, Erkenntnisse und Wissen kommen. Und mit meiner Kritik zum Buch, die überhaupt nicht überlagernd negativ ist, möchte ich nur klarstellen, daß das Tourette-Syndrom kein Synonym für vulgäre Ausdrucksweisen ist! Selbst dann nicht, wenn ein Betroffener mit der Koprolalie zu kämpfen hat. Die Medien stürzen sich gerne auf reisserisches Material weil sie damit ihre Quoten sichern.

    Nichts gegen den „Landeplatz der Engel“ – wunderbar! Freue mich sehr über dieses Buch, nachdem ich ein paar Mal „geschluckt“ habe, aber es gibt auch gute Jugendbücher, die das Schlagwort „TOURETTE“ nicht unbedingt brauchen und trotzdem erfolgreich Themen bedienen, die genau im Thema zuhause sind. Einfach mal bei „Babsi Bügleisen“ nachschauen …

    … es ist schon ein Unterschied, ob man tagtäglich oder nur hier und da mal informiert im Thema unterwegs ist, oder unfreiwillig sein muß.

  11. Peter Says:

    Hallo Sunny!

    Ich finde das was du schreibst sehr nachvollziehbar und verständlich … ich sehe auch ein, dass hier Information Not tut, aber trotzdem geht hier der Spass und die Freude komplett verloren ….

    Und auch wenn Du das gar nicht willst, bei mir kommen Deine Beiträge total negativ überlagert an und das nicht nur in Bezug auf das Buch.

    Du hast sicher genug Gründe dazu …. und es tut mir leid.
    Für meine Begriffe ist dies aber einer wirklichen Auseinandersetzung nicht zuträglich.

    Wer will schon dauernd schlechte Gefühle haben?

    Auch wenn die Beiträge in Deinem Blog gut und richtig sein mögen … aber ohne das Gefühl, dass das Leben doch vielleicht ein bisschen schön ist … kann ich mir das nicht antun und das geht sicher auch anderen so.

  12. RG Says:

    Hallo Sunny,

    nun haben wir ja kapiert, dass Leute mit Tourette sich nicht vulgär ausdrücken. Ich war im übrigen auch nicht davon ausgegangen und in das Buch hast DU das in erster Linie hineingelesen. Der Landeplatz der Engel legt lediglich nahe, dass die Gedanken pubertierender Jungs mehr oder minder stark um das eine Thema kreisen und dass sich das zum Teil auch in der Sprache ausdrückt… Das erscheint mir nicht gerade eine gewagte These.

    Was mich ärgert, ist die Absolutheit, mit der du deine Position darstellst.
    „… es ist schon ein Unterschied, ob man tagtäglich oder nur hier und da mal informiert im Thema unterwegs ist, oder unfreiwillig sein muß.“
    Dass du die Expertise allein für dich beanspruchst, dass du den anderen das Recht auf eine fundierte Ansicht absprichst, würgt die Diskussion über diesen Aspekt des Buchs ab. Schade eigentlich.

  13. sunny Says:

    Hallo Peter,

    vielen Dank für Deine konstruktive Kritik, die mir aufzeigt daß ich aus der dunklen Wolke der Vergangenheit auch mal vom Sonnenschein der Gegenwart berichten sollte. Ich werde es beherzigen. Das Leben ist nicht nur ein bisschen schön, sondern sehr schön – nicht zuletzt durch Schicksalsschläge erkennt man das.

    Sorry für die erzeugten „schlechten Gefühle“, aber ganz klar hat man aus betroffener Situation heraus einen anderen Blick auf mediale Veröffentlichungen, vorallem dann wenn Zensur auf der Tagesordnung steht.

    Hallo RG,

    „die Absolutheit meiner Position“, wie Du es nennst hat letztendlich mich und meine Familie wieder in ein normales Leben zurückgeführt. Hätte ich den Laffen und Wankelmütigen Raum gegeben, wären wir alle im Therapiesumpf versunken.

    Ich spreche niemandem das Recht auf eine fundierte Ansicht ab – im Gegenteil, ich bin gespannt auf solche Ausführungen, denn jeder Kieselstein ist wichtig auf dem langen Weg zur Lösung!

  14. Peng Says:

    Wer hat schon den Mut, ein Buch zu schreiben mit einem Thema, das bei vielen gleich eine Abwehrreaktion auslöst. Dass Landeplatz der Engel kein Betroffenheitsroman geworden ist, finde ich gut. In der Geschichte steckt mehr – auch wenn man stellenweise das Gefühl hat, hier wird nun ein Klischee bedient, was beispielsweise Mircos Herkunft angeht. Doch auch diese Stereotypen generieren sich aus einem realen Umfeld. Das gleiche gilt für die „Vulgärsprache“, die wie ich finde, manchmal eher etwas konstruiert anmutet. Unglaubwürdig kommt das Buch deswegen keinesfalls daher. Fabians Tics sind bildhaft und plastisch beschrieben. Das Phänomen Tourette hat für mich damit klarere Konturen bekommen.

  15. Carmen Says:

    Ich finde es sehr mutig, ein Buch über Tourette zu schreiben. Und es ist sehr mutig, dazu auch einen Blog anzubieten. 😉

    Mutig deshalb, weil die Ticsymptomatik bei jedem Betroffenen anders ist und weil Betroffene oft noch Komorbiditäten wie Zwänge, ADHS haben oder unter anderen psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Ängste leiden.
    Somit ist das Thema Tourette viel zu komplex, als dass es gelingen könnte, einen Betroffenen wie Fabian für alle stimmig zu beschreiben.
    Mutig ist dieser Blog, weil ich immer wieder erlebe, dass es für Betroffene sehr schwierig ist, von ihren Angehörigen verstanden zu werden und andersherum ist es ebenso.

    Als Betroffene fühlte ich mich Fabian sehr nahe, ich fühlte mich selbst verstanden und verstand ihn.

    Wie RG schon schrieb „Mich hat er zumindest umgehauen. Ganz nah war ich beim Lesen bei den beiden Jungs, hockte in ihren Köpfen und Herzen, und bin dann auf eine bemerkenswerte Reise mit ihnen gegangen.“

    Ich glaube auch, dass das Buch in der Zielgruppe super gut ankommt.
    Nicht nur weil es in dem Buch auch um Tourette geht, sondern vor allem deshalb, weil es die Ängste von Jugendlichen thematisiert:
    U.a. Bin ich normal? Gehöre ich dazu? Werde ich akzeptiert, gemocht und begehrt – SO wie ich bin?

    LG Carmen

  16. WestOssi Says:

    Hallo Frank Reifenberg,

    ich habe Dein Buch in 2 “Sitzungen“ gelesen. Es ist großartig! Die beiden Hauptfiguren kommen ja aus sehr unterschiedlichen Sprachmilieus. Es ist sicher nicht einfach, als Autor beide zu bedienen. Welcher war schwerer und ich vermute, das dieser dann auch nicht Deine eigene sprachliche Heimat ist?

    Viele Grüße vom

    WestOssi

  17. RG Says:

    Hallo an alle,
    mittlerweile habe ich mir angewöhnt, hin und wieder in diesen Blog zu schauen und die neuen Artikel zu lesen. Sehr spannend. Ich hoffe, dass das hier mehr und mehr Leute werden, die etwas zum Buch zu sagen haben.
    Auch bei Amazon (dort habe ich den Landplatz der Engel gerade bestellt, weil ich ihn an ein paar Leute verschenken will) habe ich ein paar überaus positive Rezensionen gefunden. Es scheint doch so zu sein, dass dies ein ganz besonderes Buch ist.
    Was mir aber fehlt, sind die Stimmen von jugendlichen Lesern. Gibt es hier vielleicht ein paar Lehrer, die ein solches Buch mit ihren Schulklassen lesen? Oder kennt sonst jemand Leser, die im gleichen Alter wie Mirco und Fabian sind? Es würde mich wirklich brennend interessieren, was diese Altersgruppe von dem Roman hält. Danke.

  18. landeplatzderengel Says:

    … das würde mich genauso brennend interessieren, RG, aber da müssen wir wohl noch ein bisschen geduld haben … ich bekomme mittlerweile aber auch einige reaktionen per email und (wie versprochen) die trete ich nicht hier breit… ich schulde dir auch noch eine antwort zur frage hörspiel: das ist im moemnt nicht geplant, aber ich habe dfür die geschichte eine drehbuchförderung der filmstiftung nrw bekommen und arbeite daran, produzenten für einen landeplatz-film zu finden…

  19. BA Says:

    So, jetzt muss ich das hier doch mal machen, obwohl ich überhaupt kein Blogger bin.
    Habe dieses Buch vor ein paar Tagen geschenkt bekommen und mich zunächst gefragt: Soll ich wirklich ein Jugendbuch mit dem Titel „Landeplatz der Engel“ und einem Protagonisten, der Tourette hat, lesen?
    Ich bin schon lange kein Jugendlicher mehr, glaube nicht an Engel und habe kein Tourette, ja, kenne nicht mal jemanden, der das hat.
    Also, sollte ich das wirklich lesen? Ja, ich sollte! Nein, nach ein paar Seiten war mir klar: ICH MUSSTE!!!
    Und ich werde es noch vielen Menschen, die mir was bedeuten, mit auf den Weg geben, damit auch sie ihr Ding durchziehen!

  20. Uschi Leien Says:

    Lieber Herr Reifenberg und lieber RG,

    … dazu werde ich mich in ein paar Tage noch mal melden, wenn meine 16-jährige Tochter mit dem Buch durch ist, oder noch besser: sie sich selbst!
    Ich persönlich habe dieses Buch verschlungen und es nur aus der Hand gelegt, wenn jemand etwas von mir wollte, was bei fünf Kindern eigentlich immer der Fall ist. Das ‚eigentlich‘ nehme ich wieder raus, denn es ist ein schlechtes Wort.
    Auf jeden Fall hat mich dieses Buch total abgeholt und mit auf die Reise zum Landeplatz der Engel genommen. Ein wirklich tolles, lesenswertes Buch, was ich sicher noch oft verschenken werde.

  21. mjj Says:

    ich bin ganz begeistert von dem buch und habe es an zwei abenden gelesen! ich finde es sehr gut, dass hier zwei jungs im mittelpunkt stehen, mit denen es das leben nicht gut gemeint hat. tourette oder ein verkorkstes elternhaus…das finde ich im grunde egal. ich kann mir gut vorstellen, dass sich jugendliche mit solchen protagonisten ehr identifizieren können als mit irgendwelchen geschmeidigen helden, die mit 18 schon eine eigene firma haben und mama und papa ein auto kaufen. das wesentlich für mich an diesem buch ist die entwicklung von fabian und mirco von rivalen zu freunden, die sich zusammen durchs leben schlagen.

  22. Leseförderung Stadtbibliothek Bremen Says:

    Eine faszinierende Erfahrung, so hautnah-schonunglos nah dran zu sein. So nah, dass wir nach der Lektüre das direkt das Gefühl hatten, die beiden Jungen zu kennen. Zwei außergewöhnliche Jungen, in denen mehr steckt, als auf ersten Blick zu erkennen ist. Wir wünschen dem Buch, dass es bei vielen Jugendlichen „landet“ und in ihnen etwas bewegt!

  23. Bibliotheksleitung Gemeindebücherei Elsdorf Says:

    Ein empfehlenswertes Buch zu einem ungewöhnlichen Thema aber zunächst „einlesebedürftig“:
    Zwei Charaktere unterschiedlicher Herkunft (Fabian reich und Mirco arm) knallen zunächst aneinander, um sich nach einem schmerzvollen Annäherungsprozess schließlich zu mögen.
    Die Schilderung des Inhalts erübrigt sich, denn es passiert oberflächlich nicht viel – den Reiz des Buches macht das Innenleben der Figuren aus. Die Zweifel an der jeweils eigenen Person, die sich umkehrende Bewunderung für das Gegenüber ziehen den Leser in einen Bann, in den man eigentlich nicht geraten will. Keine der Personen erscheint auf Anhieb sympathisch: Mirco, der obercoole gewalttätige Macho und Fabian, dessen Tourette-Syndrom und innere Zweifel ihn nicht gerade zur Identifikationsfigur prädestinieren. Doch so, wie Mirco lernt, sein Gegenüber trotz des „Franzosen“ zu bewundern, lernt der Leser mit Fabian, auch bei Mirco hinter die Fassade zu blicken.
    Am Romanende fühlt man sich wie nach einer Achterbahnfahrt: etwas schwindelig von dem schnellen Erzähltempo, durcheinander von der rauhen Sprache und bewegt von einer mitreißenden Story… Diesem Buch wünsche ich viele Leser!

  24. Gelsenkirchener Stadtbibliothek Says:

    Grosse Fragezeichen taten sich anfangs auf, da der Klappentext nicht auf ein so schwieriges Thema (Tourette-Syndrom) hinwies. Mirco und Fabian geraten aneinander und müssen zwangsläufig Zeit miteinander verbringen, Probleme vorprogrammiert. Zwei Hauptpersonen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Jedoch bekommt man im Laufe der Handlung das Gefühl, die Personen zu kennen, mit ihnen zu fühlen und am Ende fragt man sich, wer oder was ist „normal“.

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